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Schmieds Puls ist der Beweis dafür, dass weniger mehr ist, so viel mehr, dass man sich anhalten muss. Das Trio rund um Sängerin, Gitarristin und Songwriter Mira Lu Kovacs, mit Walter Singer am Kontrabass und Christian Grobauer am Schlagzeug, hat perfektioniert, was man ein musikalisches Destillat nennen könnte. Wo andere 1000 Töne spielen, machen sie Pause – man selbst steht vor dem Zerplatzen, schreit innerlich, masochistisch beglückt, denn so eine Spannung muss man einmal aufbauen können, so muss einen Dramaturgie ohrfeigen.

Schmieds Puls erinnern an Patrick Süßkinds Parfum, doch sie morden nicht. „Play Dead“ duftet lyrisch, dreckig, zelebriert die technische Sauberkeit bis ins Millidetail, macht dann Punk, erscheint dabei schizophren souverän, elegant, dezent, mucksmäuschenstill und extrem laut. Mira Lu Kovacs’ Stimme singt darin so zerbrechlich und stark – man versteht nicht, wie sich all das zu einem Sound verschmolzen hat. „Play Dead“ ist, was Pop maximal leisten kann. Mira Lu Kovacs, Walter Singer und Christian Grobauer scheinen zart besaitet und wirken mächtig.

Seit sie im September 2013 ihr Debüt-Album auf dem berüchtigt-renommiertem Wiener Label Jazzwerkstatt Records veröffentlicht haben, schreibt sich bei Kritiker/innen und Musikkenner/innen mit der Erwähnung des Trios ein übereinstimmender Ausdruck in deren Gesichter: Es ist der Jubel über die Entdeckung des Jahres.

„Erst noch Mira Lu Kovacs gehört haben, dann möglicherweise sterben. Was diese Frau aus ihren beiden Instrumenten, sowohl ihrer virtuos wandelbaren Stimme als auch ihrer mit klassischer Fingertechnik gezupften akustischen Gitarre herauszuholen versteht, ist auf die ruhigste vorstellbare Weise spektakulär.“ Robert Rotifer (FM4)

“Selten ist ein so dunkler, todessehnsüchtiger Song von einer so glockenhellen, schwerelosen und doch eindringlichen Stimme gesungen worden.” Andreas Felber (Ö1)